„Wir alle wollen den Frieden […] Wie aber soll das geschehen und wo soll man anfangen? Ich glaube, wir müssen von Grund auf beginnen. Bei den Kindern…“

Astrid Lindgren

„Ich bitte alle Kinder, die sich in meinem Namen versammeln: Setzt Euch für den Frieden unter den Menschen und in der Welt ein!“

Maria Montessori

Maria Montessori und Astrid Lindgren sind die Namensgeberinnen für die jeweiligen Häuser unserer beiden Schulstandorte. Für beide Frauen spielte die Friedenserziehung in ihrem Leben und Wirken eine wichtige Rolle.

Der Name „Friedensschule“ bildet das gemeinsame Dach unserer beiden Standorte und spiegelt diese Grundhaltung wider.

Auch in unserem täglichen Miteinander nimmt die Friedenserziehung einen wichtigen Stellenwert ein. Nur in einer Umgebung, in der Respekt, Akzeptanz, Wertschätzung, Toleranz und Anerkennung von Heterogenität gelebt werden, ist ermutigendes Lernen möglich – ein Lernen, das das Kind und seine Individualität in den Mittelpunkt stellt.

Damit das gelingen kann ist ein gemeinsamer Verhaltenskodex, der allen bekannt ist, Grundvoraussetzung.

Niedergelegt ist dieser Verhaltenskodex in unseren Schulregeln. Mit der Unterschrift unter den Friedensvertrag  erklären Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie pädagogisches Personal ihre Zustimmung zur Gültigkeit dieser Regeln und der im Friedensvertrag benannten Konsequenzen.

Für die Einhaltung des Verhaltenskodexes ist die konsequente Umsetzung des Friedensvertrages unablässig. Um dies einzuüben, schafft die Friedensschule für die Kinder verschiedene Räume und Möglichkeiten. Um soziale Verhaltensweisen als bedeutsam anzuerkennen, gibt es z. B. Projektwochen zum sozialen Lernen, Einen Baustein zum sozialen Lernen stellt das Programm „Gewaltfrei Lernen“ dar, das seit einigen Jahren mit externen Fachleuten regelmäßig an unserer Schule durchgeführt wird. Dieses Programm zur Gewaltprävention versetzt die Schülerinnen und Schüler nicht nur in die Lage, auf Gewalt selbstbewusst reagieren zu können, sondern auch Alternativen zu aggressivem Verhalten einzuüben. Hierdurch wird Kommunikation und Hilfsbereitschaft gefördert. Die dort erlernten Stopp-Regeln sind Teil der Schulregeln geworden.

Außerdem arbeiten wir seit 2003 mit der „Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück“ zusammen. Im Zweijahresrhythmus nehmen unsere Dritt- und Viertklässler an diesem Projekt zur Prävention von sexuellem Missbrauch teil.

Beide Projekte werden den Eltern in einer Abendveranstaltung vorgestellt.

Die beiden Fördervereine stellen die entsprechenden Mittel zur Finanzierung zur Verfügung.

Das Lernen mit- und voneinander spielt beim Erwerb sozialer Kompetenzen eine wichtige Rolle. Oftmals fällt es den Schülerinnen und Schülern leichter, Inhalte von Gleichaltrigen oder etwas Älteren anzunehmen als von Erwachsenen. So übernehmen ältere Kinder Patenschaften für jüngere und helfen ihnen dabei, sich im sozialen Miteinander zurechtzufinden.

Daher hat sich auch das Streitschlichter-Programm, das seit vielen Jahren fester Bestandteil unseres Schullebens ist, bewährt. In jedem Schuljahr lassen sich interessierte Schülerinnen und Schüler des dritten und vierten Schuljahres zu Streitschlichtern ausbilden. Sie stehen in ihren eigenen Pausenzeiten für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler zur Konfliktlösung bereit und entwickeln dabei nicht nur ihre eigenen sozialen Kompetenzen, sondern dienen auch als Vorbild.

Auch klassenintern werden auf unterschiedliche Weise soziale Kompetenzen immer wieder eingeübt. Die Übernahme von Klassendiensten zum Beispiel fordert von den Schülerinnen und Schülern die Bereitschaft, Aufgaben für die Gemeinschaft zu übernehmen.

Darüber hinaus halten einige Kollegen und Kolleginnen regelmäßige Klassenräte ab, bei denen mit Klärungs- und Aushandlungsprozessen sowie demokratischen Abstimmungen ein wertschätzender Umgang eingeübt wird. Hier kommen die Kinder in Kontakt mit demokratischen Grundprinzipien. Sie erleben, dass sie Einfluss nehmen können auf die Gestaltung ihres Schulalltages und dass gemeinsam getroffene Vereinbarungen für alle gleichermaßen gültig sind.